• 31.07.2023
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Cybersicherheit in der Finanzbranche: Bewährte Praktiken für unabhängige Vermögensverwalter

Einleitung

Die digitale Transformation hat die Finanzbranche längst erreicht und unabhängige Vermögensverwalter in der Schweiz nutzen vermehrt Technologie, um effizient die Dienstleistungen ihren Kunden anzubieten. Mit dieser zunehmenden Abhängigkeit von IT-Infrastrukturen und Datenaustausch ist die Cybersicherheit zu einem kritischen Aspekt geworden, der nicht vernachlässigt werden darf. In diesem Blog-Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Bedeutung der Cybersicherheit für unabhängige Vermögensverwalter und stellen bewährte Praktiken vor, die dazu beitragen, die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten und Geschäftsprozessen zu gewährleisten.

1. Die aktuelle Cybersicherheitslandschaft in der Finanzbranche

In den letzten Jahren haben Cyberangriffe dramatisch zugenommen, und die Finanzbranche bleibt ein attraktives Ziel für Hacker. Unabhängige Vermögensverwalter halten oft sensible Kundeninformationen und haben Zugang zu kritischen Finanzdaten, wodurch sie zu potenziellen Zielen für Cyberkriminelle werden. Ransomware-Angriffe, Phishing-E-Mails und Insider-Bedrohungen sind nur einige Beispiele für die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind.

2. Risikobewertung und Schutzmassnahmen

Der erste Schritt zur Stärkung der Cybersicherheit ist eine umfassende Risikobewertung. Unabhängige Vermögensverwalter müssen ihre IT-Infrastrukturen, Anwendungen und Daten identifizieren, Penetration-Tests durchführen und bewerten, um potenzielle Schwachstellen zu erkennen. Basierend auf dieser Bewertung müssen gezielte Schutzmassnahmen implementiert werden, wie z. B. Firewall-Konfigurationen, regelmässige Sicherheitsupdates, Antivirus- und Anti-Malware-Software sowie die Umsetzung von online- und offline Zugriffskontrollen. Zusätzlich müssen Cyber-Versicherungen zur Deckung der Restrisiken abgeschlossen werden.

3. Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter

Oft sind menschliche Fehler und Naivität die Ursache für Sicherheitsverletzungen. Daher ist es entscheidend, Mitarbeiter in Bezug auf Cyberrisiken zu sensibilisieren und zu schulen. Das beginnt mit der Wahl der Passwörter, Einrichtung von Mehrfach Authentifizierung bei Logins und sichere- und verschlüsselte Kommunikation. Schulungen sollten regelmässig stattfinden und die neuesten Bedrohungen sowie bewährte Praktiken zur Vermeidung von Sicherheitsrisiken vermitteln. Ein sicherheitsbewusstes Team ist eine der besten Verteidigungslinien gegen Cyberangriffe.

4. Sicherung der Kommunikation und Datenübertragung

Da Vermögensverwalter häufig sensible Kundeninformationen über verschiedene Kanäle austauschen, ist es wichtig, die Kommunikation und Datenübertragung zu sichern. Die Verwendung von Verschlüsselungstechnologien, sowohl bei der Datenspeicherung als auch bei der Übertragung, minimiert das Risiko eines Datenlecks und gewährleistet die Vertraulichkeit von Informationen.

5. Regelmässige Sicherheitsaudits und Penetrationstests

Um die Wirksamkeit der getroffenen Sicherheitsmassnahmen zu überprüfen, sollten unabhängige Vermögensverwalter darauf achten, dass ihre IT-Partner regelmässige Sicherheitsaudits und Penetrationstests durchführen. Diese Tests simulieren reale Angriffsszenarien, um Sicherheitslücken aufzudecken und Schwachstellen zu beheben, bevor sie von Angreifern ausgenutzt werden können.

6. Implementierung eines Incident-Response-Plans

Trotz aller Vorsichtsmassnahmen besteht immer noch die Möglichkeit eines Sicherheitsvorfalls. Ein gut durchdachter Incident-Response-Plan ermöglicht es Vermögensverwaltern, schnell und angemessen auf Sicherheitsvorfälle zu reagieren. Dieser Plan sollte klare Verantwortlichkeiten, Eskalationsverfahren und Kommunikationswege enthalten, um die Auswirkungen eines Vorfalls zu minimieren und den Betrieb schnell wiederherzustellen.

7. Nutzung von Multi-Faktor-Authentifizierung

Die Verwendung von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) ist eine effektive Methode, um den Zugriff auf sensible Daten zu schützen. Durch die Kombination von etwas, das der Benutzer weiss (z. B. Passwort), mit etwas, das er besitzt (z. B. Smartphone), wird die Sicherheit erheblich erhöht und das Risiko von unbefugtem Zugriff verringert.

8. Datensicherung und Notfallwiederherstellung

Regelmässige Datensicherungen und die Implementierung einer zuverlässigen Notfallwiederherstellungslösung sind entscheidend, um im Falle eines Datenverlustes oder eines Ransomware-Angriffs den Geschäftsbetrieb schnell wiederherstellen zu können.

Fazit

Die Cybersicherheit sollte für unabhängige Vermögensverwalter in der Schweiz oberste Priorität haben. Indem sie bewährte Praktiken implementieren und kontinuierlich ihre Sicherheitsmassnahmen verbessern, können sie die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit ihrer Daten und Geschäftsprozesse gewährleisten und gleichzeitig das Vertrauen ihrer Kunden zusätzlich stärken. Der Schutz vor Cyberbedrohungen erfordert eine proaktive Herangehensweise und die Zusammenarbeit mit erfahrenen Technologieberatern, um eine robuste und zuverlässige Cybersicherheitsstrategie zu entwickeln. Durch diese Bemühungen können unabhängige Vermögensverwalter ihre Position in der Finanzbranche festigen und sich als vertrauenswürdige Partner für ihre Kunden etablieren.